Aktuelles

Jahrestreffen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Universität Wrocław (Breslau) e. V. am 10. und 11. Mai 2024 in Breslau

Zum dritten Mal seit Beendigung der Corona-Pandemie fanden wieder über das Wochenende von Christi Himmelfahrt am 10. und 11. Mai die Jahrestreffen unserer Gesellschaft in Breslau statt. Das Programm für die ca. 70 Teilnehmer, je zur Hälfte aus Deutschland und aus Polen, begann mit einem auf Deutsch durch Kurator Dr. Michal Pieczka geführten Besuch der Abteilungen Schlesische Kunst von 12. bis 16. Jahrhundert im Nationalmuseum. Die äußerst sachkundige Führung legte eindrucksvoll den Reichtum der schlesischen Kunstwerke insbesondere sakraler Art aus zahlreichen Kirchen und Klöstern in Niederschlesien dar, die trotz der Verwüstungen durch den 2. Weltkrieg gerettet werden konnten. Danach fuhren die Teilnehmer zum Oppenheim-Haus auf dem Salzmarkt, wo der Geschäftsführer der Oppenheim-Stiftung, Herr Volkmar Umlauft, zusammen mit der Mitarbeiterin Karolina Jara sowie mit Prof. Konrad Vanja vom Vorstand der Deutsch-Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz Geschichte und aktuellen Zustand des bis 2018 sanierten Gebäudes erläuterten, das als eines von wenigen Gebäuden auf Salzmarkt und Ring (Rynek) sowohl außen wie innen die Zerstörungen des 2. Weltkriegs weitgehend unbeschadet überstand. Es wird heute vor allem für Ausstellungen und sonstige kulturelle Veranstaltungen genutzt. Anschließend fand im deutschen Generalkonsulat am Stadtgraben der schon traditionelle Empfang des Generalkonsuls, Herrn Martin Kremer, statt, an dem unter Leitung des Vizerektors Stefan Kiedron auch zahlreiche Vertreter der akademischen Szene in Breslau teilnahmen.
Am Nachmittag fuhren die Teilnehmer zum Geschichtsmuseum Centrum Historii Zajezdnia zur Besichtigung der Dauerausstellung „Wrocław von 1945 bis 2016“, die von den Mitarbeiterinnen Joanna Mirocha und Anastasiia Kolomeitseva auf englisch sehr fachkundig erläutert wurde. Den Abschluss des ersten Tages bildete ein Orgelkonzert mit Werken von Johann Sebastian Bach, dem Bachsohn Johann Bernhard Bach,  Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Kunau, einem Zeitgenossen von J. S. Bach und Improvisationen von Silvius von Kessel in der Elisabethkirche, das von dem Domorganisten aus Erfurt, Herrn Silvius von Kessel, auf der 2022 neu eingeweihten von der Bonner Firma Johannes Klais Orgelbau renovierten Engler-Orgel eindrucksvoll gespielt wurde und bei einem äußerst zahlreichen Publikum großen Anklang fand.

Der Samstag, 11. Mai, war entsprechend der Tradition dem Festakt in der Aula Leopoldina gewidmet sowie Treffen des Vorstands der Gesellschaft im Senatssaal und der Mitgliederversammlung im Moratorium Marianum. Der Festakt wurde eingeleitet von Reden des Rektors und Vizepräsidenten unserer Gesellschaft, Prof. dr. hab. Robert Olkiewicz, sowie von Präsident Dr. Helmut Schöps, der einen Abriß der Geschehnisse aus der Sicht der Gesellschaft seit dem Treffen 2023 gab. Den Festvortrag hielt der 1944 in Breslau geborene Schriftsteller und Dehio-Preisträger des Jahres 2022 Prof. Dr. Michael Zeller, Wuppertal  zum Thema: Der lange Schatten eines Krieges, in dem der Autor anhand seines persönlichen Lebenslaufs einen Bogen spannte vom 2. Weltkrieg zu dem am 24. Februar 2022 begonnenen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine mit den damit verbundenen Leiden und Opfern der davon betroffenen Menschen. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von einem Streichquintett sowie -quartett der Universität, die Werke u. a. von W. A. Mozart spielten.
Hauptthemen der Treffen von Vorstand und Beirat sowie der Mitgliederversammlung waren die Fördertätigkeit der Gesellschaft (Für das Jahr 2024 wurden gefördert fünf Projekte mit überwiegend prioritärer Teilnahme von Jungakademikern mit  insgesamt 16 500 €),  die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf unsere Gesellschaft (Im laufenden Jahr konnten durch 8 Neueintritte die Verluste von Mitgliedern durch Versterben oder Austritte im wesentlichen ausgeglichen werden) und eine aktivere Rolle des ursprünglich viermal jährlich auf Deutsch erscheinenden Akademischen Kaleidoskops. Es bestand Einigkeit darüber, dass die Gesellschaft weiterhin vor allem bei der jungen Generation für ihre Ziele und Tätigkeit werben muss. Dr. Adrian Madej vom Germanistischen Institut erläuterte der Mitgliederversammlung den aktuellen Stand des inzwischen (wie der Przeglad Uniwersytecki) zweimal jährlich auf deutsch erscheinenden Akademischen Kaleidoskops, dessen erste Nummer (58 Seiten) für das laufende Jahr 2024 in den nächsten drei Wochen erscheinen soll. Zugleich bat er  um Anregungen und Beiträge für die künftigen Nummern aus dem Kreise der Mitglieder.
Auch im kommenden Jahr sollen die sog. Jahres- bzw. Maitreffen wieder über das verlängerte Wochenende von Christi Himmelfahrt  stattfinden, d. h. vom 29. bis zum 31. Mai 2025.

Den Abschluss der diesjährigen Jahrestreffen bildete wiederum das von Rektor Olkiewicz am Abend gegebene Picknick im Botanischen Garten, das in frühsommerlicher Atmosphäre weitere Gelegenheit zu informellem Gedankenaustausch unter den Teilnehmern bot.

Besonderer Hinweis:

Ich unterstreiche die von Dr. Madej in der Mitgliederversammlung geäußerte Bitte, ihm  Hinweise zu Themen oder Beiträge zu senden, die für eine Veröffentlichung im Akademischen Kaleidoskop geeignet sind, also z. B. einen aktuellen Bezug zur Universität oder zum städtischen Leben in Wroclaw haben. Diese möglichst auf Deutsch verfassten Texte sollten adressiert werden an: akademischeskaleidos@uwr.edu.pl

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Wrocław/Breslau den, 25.05.2023 - HS

Zum zweiten Mal nach der Beendigung der durch die Corona-Pandemie bedingten Pause fand in Breslau vom 18. bis 20. Mai 2023 die Jahresversammlung der Gesellschaft statt. Über 60 Teilnehmer versammelten sich am Abend des 18. Mai (Christi Himmelfahrt) im deutschen Generalkonsulat anläßlich des traditionellen, in diesem Jahr von Generalkonsul Martin Kremer gegebenen Empfang und lauschten bei frühlingshaftem Wetter den Reden des Generalkonsuls, des Rektors der Universität Prof. Dr. Robert Olkiewicz und des Präsidenten der Gesellschaft Dr. Helmut Schöps.
Das üblicherweise mit der Jahresversammlung verbundene Ausflugsprogramm führte die Teilnehmer am 19. Mai nach Kreisau zur internationalen Jugendbegegnungsstätte sowie nach Schweidnitz zur Friedenskirche. Die Besichtigung des ehemaligen Anwesens der Familie von Moltke in Schweidnitz umfasste neben einer Besichtigung des sog. Schlosses auch einen Besuch im nahe gelegenen Berghaus, wo  1942 und 1943 drei Treffen der Widerstandsgruppe des Kreisauer Kreises stattfanden. Der Leiter der Gedenkstätte der Stiftung Kreisau,  Dr. Dominik Kretschmann, gab eine kenntnisreiche und mit vielen interessanten Details versehene Darstellung sowohl der Geschichte des Kreisauer Kreises als auch der Umwandlung des Anwesens in die heutige Begegnungsstätte seit der vom Oppelner Erzbischof Alfons Nossol zelebrierten Versöhnungsmesse in Kreisau vom November 1989 mit der Teilnahme von Bundeskanzler Helmut Kohl und Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki.
Der Besuch der Friedenskirche in Schweidnitz wurde eingeleitet mit einem kurzen Konzert auf der renovierten Orgel der Fa. Schlag und Söhne, brillant vorgetragen vom Organisten Dr. Maciej Bator.  Danach gab Projektleiter Dr. Aderhold eine Einführung in die Geschichte der durch den Westfälischen Frieden ins Leben gerufenen sog. Friedenskirchen in Schweidnitz, Jauer und Glogau und erläuterte die zahlreichen Probleme bei der Erhaltung und Pflege der prächtigen Kirche als größten Holzbaus dieser Art in Europa.
Am 20. Mai folgte das offizielle Programm mit dem zweistündigen Festakt in der barocken Aula Leopoldina der Universität. Nach der Begrüßung der Gäste durch Rektor Olkiewicz und Präsident Schöps wurden die Ehrenmitgliedschaften für den in Breslau geborenen früheren Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse sowie für den langjährigen ehemaligen Vizepräsidenten der Gesellschaft, Prof. Dr. Adam Jezierski verkündet. Den Festvortrag hielt Dr. Dariusz Lewera zum Thema „Breslauer Pioniere der Weltmedizin“, in dem reich bebildert zahlreiche Koryphäen der Medizin (von Johann von Mikulicz-Radecki bis Alois Alzheimer) vorgestellt wurden. Sodann erhielt Dr. Rafal Biskup für seine Studie „Medialekt. Dialekt als Identitäts- und Kulturmedium: Schlesien 1830 bis 1945“ den mit 20 000 PLN dotierten Leopoldina-Forschungspreis der Barbara und Norbert Heisig-Stiftung aus den Händen des Vorsitzenden der Stiftung, Herrn Constantin von Kessel. Die 2022 im Handel erschienene Studie beleuchtet die schlesische Dialektdichtung der Jahre 1830-1945 unter kulturellen, soziologischen und medialen Aspekten.
Die im Nachmittag im Oratorium Marianum der Universität stattfindende Jahresversammlung konnte zum ersten Mal seit 2019 wieder einen neuen Vorstand wählen, der für die nächsten zwei Jahre die Geschicke der Gesellschaft leiten wird. Im Amt bestätigt wurde u. a. Präsident Schöps; zum neuen Vizepräsidenten wurde der seit Juni 2022 amtierende neue Rektor der Universität, Prof. Dr. Olkiewicz gewählt. In dem vorangegangenen Treffen von Vorstand und Beirat wurde für 2023  die finanzielle Förderung von zwei Projekten in Höhe von insgesamt 5 500 € beschlossen, die im wesentlichen aus den Mitgliedsbeiträgen aufgebracht wurden. Sie betreffen einen Druckzuschuß für den  neuen 11. Band der renommierten Schlesischen Gelehrenrepublik, der 2024 erscheinen soll, sowie einen Zuschuss für die nächste dreinationale (CZ, PL, D) Veranstaltung der Academia Silesia,  die im November mit Unterstützung des Hauses Schlesien in Königswinter mit Ausflügen ins benachbarte Belgien  stattfinden soll.   In diesem Zusammenhang wurde an die Notwendigkeir erinnert, weiterhin aktiv für neue Mitglieder zu werben, damit die Gesellschaft ihren Stellenwert als mit ca. 400 Mitgliedern größter deutsch-polnischer Universitätsgesellschaft behaupten kann. Der neugewählte Vorstand wählte sodann den ebenfalls paritätisch deutsch-polnisch besetzten neuen 10-köpfigen Beirat.
Am Abend trafen sich die Teilnehmer auf Einladung von Rektor Olkiewicz wieder im blühenden Botanischen Garten auf der Dominsel und ließen die Jahresversammlung mit zahlreichen auch persönlichen Gesprächen und Kontakten ausklingen.

Eine ausführliche Berichterstattung mit den Texten der gehaltenen Vorträge wird in der nächsten Ausgabe des Akademischen Kaleidoskops erscheinen.

Für die Jahresversammlung 2024 wurde der Zeitraum vom 9. (Christi Himmelfahrt) bis 11. Mai ins Auge gefasst.

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Nach dreijähriger, durch die Corona-Pandemie bedingter Pause fanden in Breslau vom 26. bis 28. Mai 2022 die traditionellen Maitreffen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Universität Wroclaw (Breslau) statt. Das letzte Treffen hatte im Mai 2019 stattgefunden. Etwa 60 deutsche und polnische Mitglieder und Freunde der Gesellschaft trafen sich zu einem umfangreichen Tagungs- und Besichtigungsprogramm in den historischen Räumen der Universität. Nach der Vorstellung der polnischen Fassung des Breslauführers „Breslau museal“ von Dr. Vasco Kretschmann im Remter des Rathauses am Nachmittag des 26. Mai eröffnete der von Generalkonsul Hans Jörg Neumann gegebene traditionelle  Empfang im Gebäude des Generalkonsulats am Stadtgraben (Podwale 76) die Treffen.  Daran nahmen neben den Mitgliedern der Gesellschaft auch prominente Vertreter der Universität und des öffentlichen Lebens in Breslau teil.

Am 27. Mai folgte ein umfangreiches Besichtigungsprogramm mit Besuchen der renovierten Jahrhunderthalle unter Führung des Direktors des Architekturmuseums Dr. Jerzy Ilkosz, des Vierkuppel-Pavillons und seiner Dauerausstellung über polnische Gegenwartskunst unter Führung der Direktorin Dr. Dorota Bigos sowie der wiederum von Dr. Ilkosz geführten Sonderausstellung „Materialstillehre - Hans Poelzig in Breslau“ im Architekturmuseum. Den Abschluss bildete ein Konzert des Breslauer Philharmonischen Orchesters im Nationalen Musikforum, wo die Hebriden-Ouvertüre von Felix Mendelssohn-Bartholdy, das Violinkonzert von Max Bruch mit der südkoreanischen Geigerin Soyoung Yoo sowie die 2. Symphonie von Jean Sibelius aufgeführt wurden.

Der eigentliche Festakt fand am 28. Mai in der neu renovierten Aula Leopoldina der Universität statt, an dem gut 100 Mitglieder und Gäste teilnahmen. Er wurde eröffnet durch den Vorsitzenden der Gesellschaft, Dr. Helmut Schöps und den Rektor, Prof. Jan Sobczyk. Diesem übergab Dr. Schöps am Ende seiner Rede eine Spende von 3 500 € zur besonderen Förderung der Beziehungen der Universität Breslau zur Universität Lemberg angesichts der aktuellen schwierigen Lage durch den bewaffneten russischen Angriff auf die benachbarte Ukraine.  Sodann gedachten die Teilnehmer der jetzt 21-jährigen Geschichte der Gesellschaft, die 2001 vom Gründungsrektor und Ehrenmitglied Prof. Dr. Dr. h. c. Norbert Heisig ins Leben gerufen worden war. Ein Beitrag von Prof. Heisig rief wichtige Persönlichkeiten der letzten 20 Jahre für die Entwicklung der Gesellschaft und der deutsch-polnischen akademischen Zusammenarbeit in Erinnerung. Prof. Miodek von der Universität Wroclaw erläuterte in einem sehr nachdenklichen Vortrag Begriff und Rolle von „Heimat“ in früheren und heutigen Zeiten. Den traditionellen Akademischen Festvortrag hielt Prof. Dr. Arno Herzig , Universität Hamburg, zum Thema „Geschichte und Bedeutung des Breslauer Judentums“. Zum Abschluss übergaben der Vorsitzende der Professor Norbert und Barbara Heisig-Stiftung, Herr Constantin von Kessel, den von der Stiftung jährlich vergebenen, mit 20 000 zl. dotierten Leopoldina-Forschungspreis an Frau Dr. Kamila Kowalczyk für ihre Untersuchung zum Thema „Polnische Grimmosphäre. Märchen aus der Sammlung von Wilhelm und Jacob Grimm in der polnischen literarischen Kultur (1865-2015)“.
   
Die Maitreffen umfassten außerdem Sitzungen von Vorstand und Beirat der Gesellschaft, wobei es vor allem um die Förderung von Projekten der akademischen deutsch-polnischen Zusammenarbeit ging, für die die Gesellschaft jährlich aus dem Aufkommen der Mitgliedsbeiträge sowie aus Spenden Beträge im unteren vierstelligen Euro-Bereich bereitstellen kann. Dabei wurde auch die Notwendigkeit betont, die Mitgliederwerbung für die mit ca. 400 Mitgliedern größte deutsch-polnische Universitätsgesellschaft zu intensivieren.

Den Abschluss der Maitreffen bildete wieder das vom Rektor der Universität im herrlich blühenden Botanischen Garten auf der Dominsel gegebenen Picknick mit der Möglichkeit zu zahlreichen weiteren auch persönlichen Kontakten.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass die diesjährigen Maitreffen trotz dreijähriger Pause seit 2019 und Unwägbarkeiten bei den Planungen wegen der anhaltenden Corona-Pandemie mit gutem Erfolg stattfinden konnten, was schon jetzt eine Ermutigung für die Maitreffen im kommenden Jahr darstellt, die vom 18. bis 20. Mai 2023 stattfinden sollen.

Eine ausführliche Darstellung mit den Texten der gehaltenen Vorträge wird in der nächsten Nummer des Akademischen Kaleidoskops erscheinen.


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